Offenheit, Transparenz und Stärkung: Partizipation in der Prävention

Köln, Januar 2022. Warum ist die Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein ganz entscheidender Baustein in der Prävention sexualisierter Gewalt? Und wie können Sie das komplexe Thema in Ihrer Organisation angehen? PsG.nrw-Fachreferentin Lisa Thoben findet Antworten in ihrem Beitrag im Themenheft „Partizipation“ des Fachmagazins „AJS Forum“. Die Ausgabe enthält viele weitere praxisorientierte Beiträge und stellt gelungene Beispiele von Partizipation vor. 

Weiterlesen

LfM: Erfahrung von Kindern und Jugendlichen mit sexualisierter Ansprache im Netz


Köln, den 16.12.2021. Dass Kinder und Jugendliche im Netz von Erwachsenen mit sexuellen Absichten kontaktiert werden, ist keine Seltenheit. Das zeigt eine repräsentative Befragung von Kindern und Jugendlichen, die die Landesanstalt für Medien NRW in Auftrag gegeben hat. Besonders das Phänomen des Cybergrooming, welches die Kontaktaufnahme Erwachsener mit sexuellen Absichten mit Kindern und Jugendlichen beschreibt, stand dabei im Zentrum der Befragung. Insgesamt wurden über 2.000 in Deutschland lebende Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren befragt, durchgeführt wurde die Erhebung von KB&B Family Marketing Experts.

Weiterlesen

Fachbeirat der PsG hat sich konstituiert


Köln, November 2021. Im Oktober fand die konstituierende Sitzung unseres Fachbeirats statt. Er berät die PsG.nrw bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen und Strategien, etwa bei der möglichst flächendeckenden Etablierung von Fortbildungen für die freie Kinder- und Jugendhilfe und bei der Verankerung von Schutzkonzepten in Organisationen. Dabei lassen sich Synergien bündeln und konkrete Themen in weiterführende Arbeitszusammenhänge und Strukturen leiten. Wie sich der Beirat konkret zusammensetzt, sehen Sie hier.

Weiterlesen

7. Europäischer Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt


PsG.nrw appelliert an alle pädagogischen Fachkräfte, sich intensiv mit der Prävention sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen  

 Köln, den 18.11.2021Der 18.11. steht seit 7 Jahren im Zeichen des Schutzes von jungen Menschen vor sexualisierter Gewalt. In diesem Jahr liegt der Fokus des vom Europarat initiierten Tages auf dem engsten sozialen Umfeld, dem „circle of trust“. Die Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW (PsG.nrw) macht in diesem Zusammenhang auch und gerade auf die Schlüsselrolle von Mitarbeitenden aller Organisationen aufmerksam, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Erwachsene als Bezugs- und Ansprechpersonen

Ob Kindertageseinrichtung, Schule oder Freizeiteinrichtung: Bereits in jungen Jahren verbringen Mädchen* und Jungen* einen Großteil ihrer Zeit in verschiedenen Organisationen. Diese sind als Schutz- und Kompetenzort zu verstehen, in dem sich junge Menschen offenbaren können, wenn sie von sexualisierter Gewalt betroffen sind oder waren. Dr. Nadine Schicha, Leiterin der PsG.nrw: „Insbesondere Personen im Bereich der Bildung, Betreuung und Erziehung von jungen Menschen haben eine zentrale Funktion im Kinder- und Jugendschutz. Denn sie verbringen viel Zeit mit den Mädchen* und Jungen*, pflegen oftmals eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen und können somit Ansprechperson sein.“ Damit sich Mädchen* und Jungen* mitteilen können, braucht es Erwachsene, die im Themenfeld sprach- und handlungsfähig sind und ihre Ansprechbarkeit signalisieren.

Organisationen als potenzielle Orte für Übergriffe

Täter*innen kommen oft aus dem sozialen Nahfeld von Kindern und Jugendlichen; häufig aus der eigenen Familie. Aber es kann auch in Organisationen zu Grenzüberschreitungen bis hin zu sexualisierter Gewalt kommen – durch Mitarbeitende, aber auch durch Kinder und Jugendliche. Schicha: „Täter und Täterinnen suchen sich gezielt Organisationen, die gute Gelegenheitsstrukturen bieten und in denen sie enge, ungestörte Beziehungen zu Mädchen* und Jungen* aufbauen können. Um Heranwachsende in institutionellen Kontexten ausreichend zu schützen, müssen Organisationen die Prävention sexualisierter Gewalt in ihren Strukturen verankern und zum festen Bestandteil ihres täglichen Handelns und Miteinanders machen.“

Schutzkonzepte

Eine gelingende Vorbeugungsarbeit muss auf verschiedenen Ebenen ansetzen, um ihre Wirkkraft zu entfalten. Systematisch können Organisationen durch die Verankerung von institutionellen Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalt vorgehen. In den Prozess der Entwicklung und Umsetzung sollten alle Beteiligten – auch und vor allem die jungen Menschen – einbezogen werden, damit das Konzept eine hohe Akzeptanz erfährt und nachhaltig mit Leben gefüllt wird. Ein solches Schutzkonzept besteht aus verschiedenen Bausteinen, die in ihrer Gesamtheit auf Täter*innen eine abschreckende Wirkung ausüben bzw. es ihnen erschweren können, unentdeckt zu agieren.

Die aktuelle Kampagne der PsG.nrw sensibilisiert für das Spannungsfeld von Nähe und Distanz und für Grenzüberschreitungen im pädagogischen Alltag. © PsG.nrw; Illustration: Supersalz.

*Wir verstehen Gender, also die Geschlechtsidentität, als ein variables und sich entwickelndes Spektrum. Darum verwenden wir genderneutrale Formulierungen und das Gendersternchen.

Weiterlesen

UKE-Studie zeigt: Auch Frauen können Täterinnen sein


Köln, den 10.11.2021. Bei sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen wird in der Regel an männliche Täter gedacht. Frauen als Täterinnen sind hingegen ein gesellschaftliches Tabuthema. Wissenschaftler*innen des Instituts für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einem Forschungsprojekt sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen durch Frauen untersucht. Die in einem detaillierten Bericht zusammengefassten Ergebnisse zeigen, dass es Frauen mit einem sexuellen Interesse an Kindern gibt, und liefern Evidenz für  sexualisierte Gewalt durch Frauen sowie weitergehende Erkenntnisse. Gefördert wurde das Projekt von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK). Die ganze Meldung und die Studie finden Sie hier.

Weiterlesen

UBSKM startet Aktionswoche „Vertrauen – aber sicher! Gemeinsam gegen Missbrauch“


18.11.20021. Beim diesjährigen Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt rückt mit dem Motto „making the circle of trust truly safe for children“ das Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder in der Familie oder im sozialen Nahfeld in den Vordergrund. „Vertrauen – aber sicher! Gemeinsam gegen Missbrauch“ heißt deshalb auch die Aktionswoche des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), die am 18.11. startet.
„Vertrauen – aber sicher“ soll darauf aufmerksam machen, dass gerade im engsten Vertrauenskreis, in Familien und im sozialen Nahfeld, sexualisierte Gewalt am häufigsten stattfindet – obwohl gerade dort Kinder und Jugendliche sich sicher fühlen sollten. „Circle of trust“ („Kreis des Vertrauens“) meint dabei Familienmitglieder ebenso wie Personen aus dem sozialen Umfeld wie z. B. Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe.

Um auf das Thema Sexualisierte Gewalt in Familien und dem sozialem Nahfeld aufmerksam zu machen, gibt es vom 15. bis 21. November 2021 eine Reihe von Aktionen auf den Social-Media-Kanälen des UBSKM @Missbrauchsbeauftragter). So findet am 18. November auf dem Instagram-Kanal ein  „Instagram Live“ mit Sonja Howard (Mitglied im Betroffenenrat), Tanja von Bodelschwingh (Beraterin beim Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch) und Nadine Finke (Fachberaterin bei Wildwasser Oldenburg) statt, moderiert von der Journalistin Maria Popov.

Weiterlesen

Landeskabinett NRW beschließt Entwurf für Kinderschutzgesetz

Köln, den 10.11.21. Die Landesregierung NRW will den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefährdungen ihres Wohls maßgeblich verbessern. Am 9.11. hat sie  darum einen Entwurf für ein Kinderschutzgesetz beschlossen, welcher im nächsten Schritt in die Verbändeanhörung geht. Mit diesem Entwurf greift die Landesregierung die aktuellen politischen und fachlichen Forderungen an einen wirksamen Kinderschutz auf und formuliert konkrete Maßnahmen, die die Qualität des Kinderschutzes stärken und die strukturellen Rahmenbedingungen verbessern sollen. Familienminister Stamp (Foto) erklärte in Düsseldorf: „Wir möchten, dass Nordrhein-Westfalen das bundesweit modernste Kinderschutzgesetz bekommt und den Kinderschutz beständig weiterentwickeln.“ Hier finden Sie die Kernpunkte des Entwurfs.

Quelle: www.mkffi.nrw. Foto: (c) Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration | Foto: H. Severin

Weiterlesen

Cybergrooming-Aufklärungsfilm

Die Landeszentrale für Medien NRW (LfM) hat einen Aufklärungsfilm zum Thema Cybergrooming in einer kurzen und einer längeren Version produziert. Das Video soll Kindern die wichtigsten Regeln und Vorsichtsmaßnahmen vermitteln, mit denen sie sich im Internet vor pädosexuellen Übergriffen schützen können.  Außerdem gibt es dort Begleitmaterial für den Unterricht in den Klassen 5-8. 

Weiterlesen