Baustein 10: Prävention ist ein Prinzip
Ein entscheidender Grundsatz in der Prävention lautet: Prävention ist ein Prinzip, kein Projekt!
Nun, da Sie Ihr Rechte- und Schutzkonzept erstellt haben, gilt es, dieses mit Leben zu füllen und es als einen steten Prozess zu betrachten.
Ein Rechte- und Schutzkonzept hat wenig Wert, wenn es nicht umgesetzt wird:
Nach der Konzeptionsphase schließt sich die Umsetzung an, also die Integration der Ziele und Inhalte in den pädagogischen Arbeitsalltag.
- Es braucht Alltagsbezug, das heißt, die Relevanz des Themas muss für alle Mitarbeitenden klar sein.
- Es braucht auch Mut und Bereitschaft zur Veränderung, Lust auf einen Prozess der Teamentwicklung.
- Es muss kulturell und strukturell nachhaltig eingebunden werden.
- Es braucht Öffentlichkeitsarbeit, um die Maßnahmen nach innen wie nach außen zu verdeutlichen und somit auch abschreckend auf potenzielle Täter*innen zu wirken.
- Es braucht eine stete Partizipation der Zielgruppen.
- Es braucht eine Öffnung der Organisation; Transparent, Kooperation und Vernetzung.
Ziel ist auch, dass das Rechte- und Schutzkonzept stets den neusten Standards entspricht und aktuell ist. Alle Angaben von verantwortlichen Personen sind aktualisiert.
Um Umsetzung, Aktualität und Nachhaltigkeit Sorge zu tragen, wird das Konzept regelmäßig überprüft und z.B. mit neuen Mitarbeitenden besprochen. Die Arbeit mit dem Rechte- und Schutzkonzept muss ausgewertet, bewertet und fachgerecht beurteilt werden. Das Rechte- Schutzkonzept muss dann weiterentwickelt oder angepasst werden.
Evaluation
Um Ihr Schutzkonzept zu evaluieren, sollten Sie[1]:
- einen Überprüfungszeitraum im Schutzkonzept verankern,
- einen regelmäßigen Austausch zu den Erfahrungen bei der Umsetzung des Schutzkonzeptes ermöglichen,
- die Risikoanalyse regelmäßig überprüfen und bei Bedarf wiederholen,
- eine Auswertung von Verdachtsfällen und konkreten Fällen in der Einrichtung vornehmen,
- eine Beschlussfassung zu notwendigen Veränderungen/Verbesserungen formulieren.
Zur regelmäßigen Überprüfung nach einigen Jahren kann folgendes Tool der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung hilfreich sein: https://ecpat-schutzkonzepte.de/selbstbewertung
[1] Quelle: Paritätisches Jugendwerk NRW (Hrsg.) und ISA (Institut für soziale Arbeit e.V., inhaltliche Ausarbeitung): Schutzkonzepte für die Kinder- und Jugendarbeit. Arbeitshilfe. Wuppertal 2021, S. 38.