Kinder und Jugendliche entwickeln ein natürliches Interesse an ihrem Körper und an zwischenmenschlichen Beziehungen. Dabei gibt es altersgerechte Erkundungen, aber auch Situationen, in denen Grenzen überschritten werden. Für pädagogische Fachkräfte und Erziehungspersonen kann es eine Herausforderung sein, einzuschätzen, wann ein Verhalten unbedenklich ist und wann ein Eingreifen erforderlich ist.
Sexuelle Neugier ist ein natürlicher Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Kinder erkunden spielerisch ihren Körper und interessieren sich für Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Solche Verhaltensweisen sind entwicklungsbedingt unbedenklich, solange sie freiwillig und im gegenseitigen Einverständnis geschehen.
Im Gegensatz dazu verletzen sexualisierte Grenzüberschreitungen die persönlichen oder körperlichen Grenzen eines anderen Kindes oder Jugendlichen. Sie können verbal, körperlich oder digital erfolgen und reichen von unangemessenen Kommentaren bis hin zu körperlichem Zwang. Unabhängig davon, ob dies bewusst oder unbewusst geschieht, ist eine pädagogische Reaktion erforderlich. Dazu mehr im Abschnitt zur Intervention.